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SERIEN EIN WOCHENENDE IN ... • WEEKEND IN ...
Foto: La Réserve Eden au Lac
Elegant: Bar im La Réserve Eden au Lac (9) • Elegant: The bar in the La Réserve Eden au Lac
Foto: Juliet Haller, Amt für Städtebau Foto: Vera Hartmann
Wassernah: die neue Fischerstube (8) am Zürichhorn • Water-related: the new Fischerstube on Zürichhorn Kultiviert: Forum des Veranstaltungszentrums Kosmos (11) • Cultivated: Forum of the Kosmos event centre
r 19.00 Uhr – Unser Ziel am Zürichhorn ist die neue Fischerstube (8). Das schilfgedeckte r 13.00 Uhr – Danach machen wir einen kleinen Spaziergang entlang der Limmat zum
Restaurant steht auf Pfählen im Wasser und ist Teil eines Gebäudeensembles, das in die- Tanzhaus Zürich (13), einer Institution für Tanz, Choreografie und Performance. Der 2019
sem Sommer vom Berner Architekturbüro Patrick Thurston erneuert wurde. An derselben fertiggestellte Betonbau, in dem sich auch das Café Nude befindet, wurde vom spani-
Stelle befand sich schon 1939 eine Fischerstube. Diese wurde damals im Rahmen der schen Architekturbüro Barozzi Veiga entworfen. Die dreieckigen Fensterausschnitte bil-
„Landi“ (Landesausstellung) erbaut. Im neuen Bau beeindruckt heute ein aufwendiges den an der Fassade eine unverwechselbare Zickzacklinie.
Holzgewölbe, das der Künstler und Geometrie-Ingenieur Urs Beat Roth entwickelte. r 14.30 Uhr – Und jetzt wird’s süß: Mit dem Zug oder per Schiff fahren wir stadtauswärts
r 20.30 Uhr – Um den Abend stilvoll ausklingen zu lassen, geht es auf der Promenade nach Kilchberg zum 2020 eröffneten Schokoladenmuseum Lindt Home of Chocolate
zurück bis zum Hotel La Réserve Eden au Lac (9). Der prachtvolle Bau mit denkmalge- (14). Der Architekturentwurf mit imposantem Atrium stammt vom Basler Architekturbüro
schützter Fassade wurde 2020 von Philippe Starck komplett neu gestaltet. Das Interieur- Christ & Gantenbein. Die interaktive Ausstellung wurde indes vom Stuttgarter Atelier
Konzept versteht sich als Hommage an einen imaginären Yachtclub. Überall finden sich Brückner konzipiert. Dass im Museum genascht werden darf, versteht sich von selbst.
im Hotel maritime Zitate. An lauen Sommerabenden ist die Dachterrasse des Restaurants r 16.30 Uhr – Nach dem süßen Intermezzo steht noch ein Besuch von Fischer’s Fritz (15)
La Muña, in dem japanisch-peruanisches Crossover kredenzt wird, der perfekte Ort für auf dem Programm, einem der schönsten Plätze am Ufer des Zürichsees. Zum Camping-
einen Sundowner. Beim Blick über den See blinzelt man hier der Sonne entgegen. platz, wo man in Safarizelten oder einem Airstream aus Florida übernachtet kann, gehört
auch ein Restaurant mit großem Außenbereich. Hier landen fangfrische Fische aus dem
Sonntag: … bis zum sanierten Konzerthaus für Musikfans See auf dem Teller: Felchen, Forellen, Hechte und Welse.
r 18.30 Uhr – Zurück in der City, steuern wir dem musikalischen Highlight des Wochen-
r 10.00 Uhr – Um den Geldbeutel zu schonen – Zürich gilt nicht umsonst als eine der teu- endes entgegen: einem Besuch der frisch renovierten Tonhalle (16). Nach vier Jahren
ersten Städte der Welt –, geht es heute zum „Trockenshoppen“ in die Europaallee (10). wurde der prächtige historische Saal im September wiedereröffnet – glänzend herausge-
Das neue Stadtquartier, das in den letzten Jahren entlang des Bahnhofs entstand, bietet putzt und mit neuer Konzertorgel. Auch das von Elisabeth & Martin Boesch sowie Diener
in architektonischer Hinsicht durchaus Diskussionsstoff. Bekannte Büros wie Max Dudler, & Diener umgebaute Kongresshaus (17), das direkt an die Tonhalle anschließt, erstrahlt
David Chipperfield und Gigon/Guyer hinterließen hier ihre Spuren in Stahl und Glas. Ob- in neuem Gewand. Und wartet jetzt mit neuem Restaurant und riesiger Terrasse auf.
wohl die Skepsis gegenüber der nüchternen Bebauung anfangs groß war, hat sich das r 21.30 Uhr – Zum krönenden Abschluss des Tages ziehen wir noch ein paar Schritte wei-
Areal durchaus zu einem attraktiven Place to be entwickelt. Unsere Erkundungstour star- ter zum Frauenbad am Stadthausquai (18), kurz „Frauenbadi“ genannt. Der Jugendstil-
tet am Hauptbahnhof. Von dort aus laufen wir Richtung Langstraße zum Kosmos (11). Das bau mit nostalgischem Charme ist tagsüber nur der badenden Damenwelt vorbehalten.
Kulturzentrum ist Veranstaltungsforum, Kino, Buchsalon, Shop, Bar und Bistro in einem. Abends jedoch, wenn die „Barfussbar“ ihre Türen öffnet, ist der schwimmende Holzbau
r 11.30 Uhr – Direkt nebenan befindet sich das 25hours Hotel (12). Hier trifft schlichte Ar- für jedermann zugänglich. Und während man gemütlich am Beckenrand sitzt, die Beine
chitektur (E2A) auf verspieltes Interior Design (Werner Aisslinger). Wer bereits Hunger in der Limmat baumeln lässt, entspannt an einem Drink nippt und dabei (Live-)Musik
verspürt, sollte sich im Restaurant Neni den orientalischen Lunch nicht entg ehen lassen. lauscht, kann man schon mal anfangen, das nächste Wochenende in Zürich zu planen.
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