Page 2 - AIT0925_NovaHeisstNeu
P. 2
Andrea Reusser Dominic Jensen
1997 geboren 2013–2017 Berufslehre Zeichnerin 2017–2018 Gestalterische 2000 geboren 2016–2020 Berufslehre Zeichner und Gestalterische Berufsma-
Berufsmaturität Bern 2019–2021 Zeichnerin, Raumforum Thun 2021–2024 BA turität Zürich 2020–2021 Praktikum, Baupool Baumanagement 2021–2024
Innenarchitektur HSLU Luzern/UA Antwerpen seit 2024 Raumforum Thun BA Innenarchitektur HSLU Luzern/UA Antwerpen seit 2024 Atelier Zürich AG
Um den Industriecharme zu erhalten, sind die neuen Elemente mobil. • The new elements are mobile. Der großformatige Stammtisch kann per Kran versetzt werden. • The large regulars‘ table can be moved by crane.
lateinischen Begriff für „Neues“ und der „Strahlungszunahme eines Sterns“ – steht derum Freifläche benötigt wird, können die Körbe ganz beiseite geschoben und die
für Aufbruch und Erneuerung. Unser Projekt zielt darauf ab, das gesamte Areal und Tischplatte nach oben gezogen werden. So entsteht Platz für Veranstaltungen jeder
die Gemeinde wieder in Bewegung zu bringen. Das neue Lokal kombiniert gutes Art. Durch dieses einfache Möbelsystem kann die Nutzung dem Anlass entsprechend
Essen mit der Welt der praktischen Lastenfahrräder. Das Restaurant und der Fahr- angepasst werden. Weitere lose Möblierungselemente wie Stühle und Tische sind
rad- beziehungsweise Veloladen mit Werkstatt sollen zu einem inspirierenden Begeg- leicht stapel- oder klappbar.
nungsort verschmelzen. Ein zentraler Ansatz dabei ist der behutsame Umgang mit
der bestehenden Bausubstanz. Charakteristische Elemente wie der sanierte Lasten- Farbcodierter Industriecharme
kran oder die freigelegten Tragstützen haben wir mit Farbe und Licht prominent in
den Fokus gerückt. So strahlen diese Elemente in frischem Glanz und betonen nicht Für eine leicht ersichtliche Nutzungszuordnung wurden die Einrichtungselemente und
zuletzt die große Gebäudetiefe der Industriehalle. damit auch die Nutzungszonen farbcodiert, ohne den Industriecharme des Bestandes
zu überlagern: Die handwerklichen Bereiche sind grün gehalten. Die Farbe soll rohe,
Modularer Innenausbau für vielgestaltige Nutzung natürliche Bodenständigkeit vermitteln. Alle Elemente, die etwas präsentieren, seien
es Fahrräder oder Essen, erstrahlen in einem frischen Gelb und sollen die Aufmerk-
Das Herzstück von Nova* ist die Verbindung zwischen Gastronomie und Fahrradkul- samkeit auf sich ziehen. Die Farbe Lila steht für Bewegung und ist die Farbe unseres
tur. Dies wird auch im Grundriss ersichtlich. An einem Ende des Raumes befindet Nova*-Lastenkrans, dessen Konstruktion weite Teile der Decke einnimmt. Neben dem
sich die Showküche, in der kulinarisches Handwerk ausgeübt wird – am anderen die Innenraum haben wir auch den Außenbereich des Teilareals aktiviert, um die Bevölke-
Fahrradwerkstatt, wo die Zweiradmechaniker ihrer Berufung nachgehen. Diese zwei rung schon von Weitem auf das Nova* aufmerksam zu machen: Es gibt Funktionsboxen
Pole stehen sich gegenüber und sollen einen interessanten Spannungsraum schaf- wie eine kompakte Werkstatt und eine Fahrrad-Waschstation zum Selbermachen, die
fen. Der Ansatz bringt demnach lokale Mobilität mit sozialer Begegnung und kulina- zusätzlich Interesse und NutzerInnen anziehen sollen. Die Boxen stehen auf Bestands-
rischem Genuss zusammen. Für die Möblierung des Raumes entwickelten wir ein gleisen und können, wenn sie gerade nicht gebraucht werden, ohne großen Aufwand
modulares System, bestehend aus Gitterkörben und Sperrholzplatten, das mithilfe in einen bestehenden Unterstand gefahren werden. Durch die Symbiose von Kulinarik
des Lastenkrans bewegt und je nach Bedarf neu angeordnet werden kann. Im hinte- und Mobilität sind wir überzeugt, dass Nova* zu einem neuen Anziehungspunkt für
ren Teil des Restaurants befindet sich der große Nova*-Stammtisch, der mithilfe des AnwohnerInnen aus Biberist und darüber hinaus werden kann. Die Lastenfahrräder
Krans und durch Kippen der Gitterkörbe auf verschiedene Nutzungshöhen gebracht sollen dabei nicht nur das Areal beleben, sondern auch einen Beitrag zu einem neuen
werden kann. Er wird damit vom Stehtisch zum Esstisch oder zur Bühne. Wenn wie- Interesse und Bewusstsein für nachhaltige Mobilität leisten.
AIT 9.2025 • 039