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SERIEN LEHRJAHRE BEI ... • WORKING AT ...
einander, sodass ich unmittelbar erleben konnte, wie das Gezeichnete am Bauwerk
umgesetzt wurde. Das war für mich eine sehr wichtige Erfahrung. Während meines
Praktikums wurde die Turnhalle der Schulanlage Gellert fertiggestellt, welche mit einem
kleinen Apéro eingeweiht wurde, zu dem alle Beteiligten eingeladen waren. In kleine-
ren Gruppen besuchten wir außerdem bereits fertiggestellte Projekte, um dort nochmal
bestimmte umgesetzte Details anzuschauen. Das war immer sehr hilfreich, um die Zeich-
nung mit den gebauten Details verknüpfen zu können. Neben den fachlichen Anlässen
waren gemeinsame Mittagspausen immer eine schöne Gelegenheit zum Austausch.
r Die Baseler Architekturszene ist sehr lebendig. Was sollte man sich dort auf keinen
Fall entgehen lassen?
Dazu fällt mir gleich Open House Basel ein. Das Event gibt es auch in anderen großen
Städten und es bietet eine super Chance, um einen Einblick in normalerweise nicht
öffentlich zugängliche Gebäude zu bekommen. In Basel ist das Open House sehr beliebt.
Meine Kolleginnen hatten mich vorgewarnt, dass man sich auf jeden Fall gleich nach der
Freischaltung für die gewünschten Objekte eintragen sollte. Das funktionierte bei mir zum
Glück gut, und ich konnte zwei sehr unterschiedliche Typologien besichtigen, was sehr
spannend im Vergleich war.
r Welche Aspekte der Schweizer Lebens- und Arbeitskultur haben Sie schätzen
gelernt? Und welche Lieblingsorte und -aktivitäten konnten Sie für sich entdecken?
Um es kurz zu sagen: In der Schweiz bezahlt man viel, aber man bekommt auch etwas
Denkmalgeschützt: An der Gesamtsanierung des Baseler ... • Marie was involved in the renovation of the Basel … dafür. Der Lebensstandard ist extrem hoch. Das fängt schon bei alltäglichen Dingen wie
Lebensmitteln an, die man bereits als Niedrigverdiener in hoher Qualität erhält. Dies trifft
auch für das Wohnungsangebot zu. Denn es steht Wohnraum für alle zur Verfügung auf
einem Niveau, welches in Deutschland nicht einmal für höherwertigere Immobilien zu
erwarten ist. Dazu war für mich auch der geographische Standort ein riesiges Plus. Einer-
seits hat die Schweiz landschaftlich viel zu bieten, andererseits war die Vereinigung dreier
Kulturen in einem Land sehr spannend, was für mich insbesondere in Basel spürbar
war. In dieser Stadt finden das Jahr über verschiedenste Kulturveranstaltungen statt. Die
Basler Fasnacht war sehr beeindruckend. Auch die Angebote in den zahlreichen Museen
und Theatern sind faszinierend.
r Seit 2023 studieren Sie Historische Bauforschung und Denkmalpflege an der TU Ber-
lin. Wissen Sie bereits, in welchem Bereich Sie später einmal arbeiten möchten?
Meine Interessen sind sehr weit gefächert und ich lasse mir momentan noch die Entschei-
dung offen, was in Zukunft sein wird. Mit meinem jetzigen Masterstudiengang bin ich
in einen wissenschaftlichen Bereich der Architektur getreten, welcher dem Studium der
Ursprünge, Entwicklung und Techniken der Architektur der Vergangenheit nachgeht und
Fotos: Barbara Bühler die Erhaltung und Pflege historischer Gebäude im Heute lehrt. Mit der Kombination aus
klassischem Architekturstudium und bauhistorischem Master hoffe ich, gut vorbereitet
im Bestand zu arbeiten.
... Restaurants Gartenbad Bachgraben durfte Marie mitwirken. • ... Bachgraben public pool restaurant. zu sein, um entweder wissenschaftlich in der Kulturguterhaltung oder praktisch bauend
Die sanierte Turn- und Schwimmhalle Vogelsang (2020) ... • The renovated Vogelsang gym and swimming pool ...
M s Gröper, there are countless renowned architecture firms based in the city of
Basel. Why did you specifically choose MET Architects?
The aim of my internship was to gain experience in the field of planning to build in
already existing contexts. Many architectural firms are currently work in this field, but
often only on smaller projects. At MET Architects, however, it became clear to me through
several projects that working with historic buildings is absolutely central to their work.
I also particularly liked the use of form and colour in the newly introduced materials,
which clearly reflected the firm’s signature style. For me, the Vogelsang swimming- and
sports hall in Basel was an extremely successful example of this special approach typical
of this architectural firm. The building already has a certain architectural language, which
I feel the new design responds to while still creating something new. The size of the office
played a decisive role in my choice as well. I really liked the small team.
r How was the office structured and how did you experience the working culture?
During my time at MET Architects, there were 10 employees working in the office. Three of
Fotos: Ruedi Walti them were each in charge of an ongoing project, while the others worked on competition
entries, documentation or contributed to projects depending on the phase of the project.
There was therefore only one hierarchical higher level in the office, with Ms Moharram
046 • AIT 6.2025