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SERIEN LEHRJAHRE BEI ... • WORKING AT ...
ist schön, ein so komplexes Bauvorhaben über einen so langen Zeitraum zu begleiten
und vom Vorentwurf bis zur Ausführungsplanung alles mitzuentwickeln. Von der
städtebaulichen Situierung über die Entwicklung eines neuen Erschließungskonzeptes bis
hin zu den Wohnungsgrundrissen, den Fassaden und der technischen Gebäudeausrüstung
bin ich an allen Prozessen beteiligt.
r Wien als europäische Metropole hält ein enormes Angebot an Architektur, Kunst,
Musik und Kultur bereit. Was sind Ihre Lieblingsorte und -veranstaltungen?
Da wären die vielen Independent-Kinos, wie das Schikaneder mit dazugehöriger Bar
und einem breiten Programm, das weit über Film hinausgeht, der Wiener Kultursommer
mit seinen unzähligen kostenlosen Open-Air-Veranstaltungen für alle Generationen, die
sich auf die ganze Stadt verteilten. Die beste Jahreszeit in Wien ist definitiv der Sommer.
Dann ist die Donauinsel ein ganz besonderer Ort, an dem rund um die Uhr etwas los ist.
Rendering: Berger+Parkkinen, Wien Außerdem sitze ich gerne nach Feierabend mit FreundInnen am Donaukanal und genieße
die Abendsonne. An den Wänden dort ist es erlaubt zu malen, hier und da wird musiziert
und getanzt, und es ist immer eine tolle Stimmung. Nicht zuletzt gibt es noch die vielen
kleinen Cafés und Eckkneipen mit ihren Lesungen und Konzerten und die vielen kleinen
mich interessiert meist mehr, was abseits der großen, etablierten Institutionen passiert.
Wettbewerbsbeteiligung: Erweiterung der Salzburger Festspielhäuser, ... • The Salzburg Festival Theatres, ... Ateliers und Ausstellungsräume der Stadt. Natürlich sind da auch die großen Museen, aber
r Welche „Insider-Tipps“ hätten Sie da noch?
Es macht mir großen Spaß, die vielen Stadtteilmärkte mit ihren leckeren und internationalen
Spezialitäten zu besuchen, sei es für den Wocheneinkauf oder zum Verweilen, Schlendern
und Mittagessen. Die Märkte sind meist sechs Tage die Woche geöffnet und existieren teils
seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Jeder Markt hat seinen ganz eigenen Charme, und es gibt
überall etwas zu entdecken. Ich liebe das Fatteh am Brunnenmarkt. In der Mittagspause
sind wir gerade im Sommer häufiger am Meidlinger Markt, darüber hinaus sind der
Rendering: bloomimages, Berlin/Hamburg die abseits der Menschenmassen im Augarten, im Schlosspark Schönbrunn und am Prater
Viktor-Adler-Markt und der Karmelitermarkt mit Sicherheit lohnenswert. Für Menschen,
ins Grüne wollen, kann ich die Steinhofgründe und die Löwygrube empfehlen.
r Und zuletzt: Was lieben Sie besonders an der Wiener Lebenskultur?
anderen Großstädten Europas. Sinnbildlich dafür steht sicher auch die Kaffeehauskultur.
Die Stadt ist sehr international mit einem breiten Angebot an Freizeitmöglichkeiten,
... in den Mönchsberg hineingebaut (2022, Anerkennung) • ... built into the Mönchsberg (2022, recognition) Wien strahlt Gelassenheit aus. Die Menschen kommen mir weniger gestresst vor als in manch
Gastronomie und Kultur. Trotz der fast zwei Millionen EinwohnerInnen hat sie teils einen
Wohnquartier Wientalterrassen Wien, realisiert mit Christoph Lechner & Partner (2022) • Wientalterrassen, Vienna fast dörflichen Charakter. Man „stolpert“ ständig über Menschen, die man kennt. Es ist
sehr einfach, in Wien anzukommen und sich zu Hause zu fühlen.
M r Rütten, you have successfully managed to gain a lot of office experience
during your architecture studies. What advice would you give young people
starting out in the profession when it comes to the practice?
First of all, working in an office is very different from working at university. An early
insight into everyday working life can help to determine whether the career choice is
actually the right one, after all. In addition, practical experience also helps you to ask
yourself the relevant questions during your studies and get the most out of the courses on
offer. I am glad that I have been able to gain insights into so many offices, as the working
methods and activities are definitely different. I found the year in a landscape-architec-
ture office in particular very rewarding. So, I can only advise you to try out as much as
possible. Incidentally, that’s what I hope to continue doing.
r You have been working at Berger+Parkkinen alongside completing your master’s-de-
gree studies at TU Wien. That can be challenging. How do you cope with it?
It’s definitely a challenge, I fully agree. That’s why I recently took a break from my studies.
I’m working full-time with the aim of being able to study exclusively again from autumn
on and devote my full attention to the opportunities and tasks at the university. Basically,
I enjoy the structure that a regular working life brings to my everyday life – actually having
time off after work and at weekends and being able to devote myself to other things. It’s
Foto: Daniel Hawelka, Wien/Linz probably also miss the freedom you have with the various activities during your studies.
also good to work on projects that are actually realized in the end. However, one day I will
r Berger+Parkkinen all of a sudden became famous in Germany at the beginning of
your career thanks to the Nordic Embassies complex in Berlin, which opened in 1999.