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Poonam Choudhry
Foto: Martin Bargiel
1965 geboren in Neu-Delhi, Indien 1988–1994 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, Abschluss: Diplom-Textildesignerin 1994 Grün dung
des eigenen Designstudios poonamdesigners in Stuttgart mit Martin Bargiel seit 2007 Kuratorin von Ausstellungen im Rahmen der Stuttgarter Indienwoche seit 2010
Veröffentlichungen und Vorträge zu Designthemen im Kontext Architektur und Raum seit 2010 verschiedene Lehraufträge bis heute regelmäßige Aufenthalte in Indien
Foto: Nvvchar
Im Lotus-Tempel (3) der Bahai ist jeder willkommen. • Everyone is welcome in the Lotus Temple (3) of the Bahai. Hauz Khas Lake mit Hauz Khas Village (7) im Hintergrund • Hauz Khas Lake with the Hauz Khas Village (7).
11.30 Uhr – Von hier aus fahren wir weiter in den 18.00 Uhr – Wer noch Kraft hat, macht nun noch einen schen Architekten Sir Arthur Bloom field als Resi denz für
Stadtteil Bahapur zum Lotus-Tempel (3), einer von welt- Spaziergang zum Hauz Khas Lake, der sich in einem den Maharadscha von Jaipur erbaut. Es befindet sich in
weit sieben Tempeln der Bahai Religion. Der beein- großzügigen Stadtgarten um den Stadtteil schmiegt. Aber dem zur Zeit der britischen Kolonial herrschaft führenden
druckende Sakral bau wurde 1976 vom iranisch-kanadi- aufgepasst: In Indien wird es recht schnell dunkel, und britischen Archi tekten Sir Edwin Lutyen geplanten
schen Archi tekten Fariborz Sahba errichtet und mehr- da es nicht überall Wegweiser gibt, sollte man nur in Stadtgebiet Lutyens’ Delhi. Seit 1954 beherbergt der Bau
fach ausgezeichnet. Der Tempel steht für Anhänger aller den Park gehen, solange es noch hell ist! das Kunst museum und wurde im Jahr 2009 durch die
Religionen der Welt offen. Da der Andrang meist sehr ortsansässige Architektengruppe TEAM erweitert.
hoch ist, müssen wir uns auf eine Wartezeit einstellen. 20.00 Uhr – Zum Abendessen kehren wir bei Olive Bar
Aber es lohnt sich, denn der Innenraum ist von schlich- & Kitchen (9) ein. Im modern-rustikalen Ambiente unter 16.00 Uhr – Weiter geht es vorbei am India Gate (16),
ter, atemberaubender Schönheit. Oliven bäumen lässt sich der Tag perfekt ausklingen. Ser - das 1921 mit einer Höhe von 42 Metern in Anlehnung an
viert werden europäisch inspirierte Gerichte und richtig den Pariser Triumphbogen ebenfalls von Lutyen entwor-
13.00 Uhr – Weiter geht es in den Saket District zum Ein - leckere Piña Coladas. Für die Übernachtung empfehle fen wurde. Rund um den Connaught Place (17) ist das
kaufs zentrum DLF Mall (4) mit zahlreichen Geschäften. ich das Sheraton Hotel (10) im Saket District Centre. Hauptensemble des architektonischen Kolonialstils in
Daneben bietet das Restaurant Barbeque Nation (5) ein Neu-Delhi zu bewundern. Wir trinken in Kolonial stil -
typisch nordindisches Mittagsbüfett. Während die frisch Sonntag: Auf den Spuren der Kolonialzeit atmosphäre einen leckeren Tee im ehrwürdigen United
gegrillten Spieße mit Hähnchen, indischem Käse oder Coffee House (18). Unweit davon befindet sich Janpath
Garnelen am Tisch serviert werden, gibt es am Büfett 10.00 Uhr – Heute starten wir mit der Delhi-Metro und (19), eine Art Flohmarkt, der in den letzten Jahren aller-
köstliche Linsen, Currys, Naans und Gemüse und eine fahren zum Basar Lajpat Nagar (11). Dort gibt es wun- dings sehr aufgeräumt und gesäubert wurde. Läden mit
große Auswahl an exotischen Desserts.. derschöne, traditionelle Saris, Armreifen und Schuhe. farbenfrohen Textilien, fantasievollem Kunsthandwerk
und vielem mehr reihen sich hier aneinander. Gegen
14.30 Uhr – Frisch gestärkt geht es nun zum Kiran Nadar 12.00 Uhr – Weiter geht es zum Khan Market (12). Der Abend, wenn die vielen Lichter glitzern, ist die Stimmung
Museum of Art (6), das 2010 als Neu-Delhis erstes pri- 1951 eröffnete Markt ist eine Hommage an den Pionier der hier besonders schön!
vates Museum für moderne und zeitgenössische Kunst indischen Unabhängigkeitsbewegung Khan Abdul Jabbar
von Sammler Kiran Nadar eröffnet wurde. Khan. Heute zählt der u-förmig angelegte Markt zu den 19.00 Uhr – Das Wochenende lassen wir bei südindi-
teuersten Ein kaufsgegenden. Hier genießen wir zum schem Essen im Restaurant Saravana Bhavan (20) aus-
17.00 Uhr – Hauz Khas Village (7) war früher ein eigen- Mittag essen einen als Geheimtipp geltenden Kebab bei klingen – unbedingt vorher reservieren! Spezialität des
ständiges Dorf. Diesen Eindruck hat sich der kleinteilige, Salim´s Kebabs (13) – Streetfood at its best. Nach einer Hau ses ist Masala Dosa, eine Art dünner, knuspriger
nahezu autofreie Stadtteil bis heute bewahrt. Hier reihen ausgiebigen Shoppingtour lässt es sich bei vorzüglichem Pfann kuchen, der mit Sambar (Linsen) und Kokos chut -
sich Designer-Boutiquen, Restaurants, Cafés, Bars und Kaffee im Café Coffee Day (14) entspannen. ney serviert wird. Zum Abschluss des Abends schauen
Galerien aneinander. Das im Dachgeschoss gelegene wir uns in einem der größten Kinos, im Odeon
Café/Restaurant Amour (8) bietet einen weiten Blick 14.00 Uhr – Nun folgt ein wenig Kultur: Die National Complex (21), noch einen modernen indischen Film an,
über Hauz Khas Village und Neu-Delhi. Hier kann man Gallery of Modern Art (15) zeigt indische Kunst aus sämt- denn in den letzten Jahren hat sich die indische
bei einem leckeren Cocktail entspannen und den lichen Epochen. Das schmetterlingsförmige Gebäu de mit Filmindustrie mit anspruchsvollen Weltfilmen vom rei-
Sonnen untergang über den Dächern der Stadt genießen. mittiger Kuppel wurde 1936 nach Ent würfen des engli- nen Bollywood-Image befreit.
AIT 3.2015 • 055