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EDITORIAL












                                                    Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                                    alles so schön bunt hier! War unser erster Gedanke, als wir die Projekte für die Dezember-
                                                    Ausgabe zum Thema Banken und Behörden sichteten. Farbe – ausgerechnet bei diesen eher
                                                    seriösen Bauaufgaben! Nach der ersten Verwunderung lagen die Erklärungen schnell auf der
                                                    Hand: Die Stadtsparkasse Wuppertal von bkp (ab S. 68) will gar nicht wie eine Bank aussehen,
                                                    sondern sich mit ihrer grünen Rippenstruktur auf die örtliche Schwebebahn beziehen und die
                                                    Kundschaft von digitaler Nutzung zur physischen Begegnung in die Bank locken. Auch in der
                                                    Sparkasse Weil am Rhein von LRO (ab S. 72) wird die stringente Struktur durch hoffnungsfroh-
                                                    grünen Teppichboden durchbrochen, und in der PSD-Bank in Friedenau von Ester Bruzkus
                                                    Architekten (ab S. 76) herrscht regelrechte Wohnzimmer-Atmosphäre. Was ist passiert? Der
                                                    Trend, Banken sympathisch und kundennah wirken zu lassen, hat sich in den letzten Jahren
                                                    bereits abgezeichnet, die fröhliche Farbigkeit ist allerdings neu. Sie prägt ebenso die von uns
                                                    ausgewählten Versicherungen (ab S. 80) und Anwaltskanzleien (ab S. 106 und Bild links), die
                                                    mit optimistischer Farbgebung atmosphärisch Schwellenängste abbauen und ihrer Mitarbei-
                                                    terschaft eine attraktive Arbeitsumgebung bieten. Bei der Gestaltung von Rat- und Bürger-
           Foto: Stephan Faulhaber                  identitätsstiftender Materialkanon aus massivem Stein oder Beton, hellen Oberflächen und
                                                    häusern (ab S. 86) geht es weniger kurzlebig-bunt zu, hier scheint sich ein wertschätzender,
                                                    warmem Holz durchzusetzen. Allen gemein ist: Die Räume tun den Nutzerinnen und Nutzern
                                                    gut! Und das ist momentan mehr als relevant! Auch das Jahr 2023 ist uns herausfordernd
                                                    begegnet, und unsere Resilienz wird weiterhin auf eine harte Probe gestellt: Klimawandel
           Mit besten Grüßen                        und kriegerische Auseinandersetzungen, sowie die daraus resultierenden Umwelt- und Wirt-
           Petra Stephan, Dipl.-Ing.                schaftsproblematiken haben sich eher verschärft, als dass Lösungen in Aussicht wären. Wie
           Chefredakteurin • Chief Editor           wohltuend ist es dann, sich in Räumen aufhalten zu können, die Sicherheit und Zuversicht
           Architektin • Architect                  vermitteln. Das vermag intelligente Innenarchitektur zu leisten, darüber war man sich auch
                                                    auf der Bundesmitgliederversammlung des bdia (S. 12) einig, anlässlich derer ein neues Prä-
                                                    sidium (Bild unten) gewählt wurde. Neuer bdia-Präsident ist Prof. Carsten Wiewiorra, ihm
                                                    stehen zur Seite Schatzmeister und Vizepräsident Johann Haidn, sowie die Vizepräsdentinnen
                                                    Natascha Ninic und Gabriela Hauser. Wir bedanken uns für Ihre Lesertreue und wünschen
                                                    Ihnen ein freudvolles Weihnachtsfest und das Allerbeste für das kommende Jahr!



           Dear Readers,


           everything looks so wonderfully colourful here! That was our first thought when we looked at the projects for the
           December issue on banks and authorities. Colour of all things for a rather serious construction task! Explanations
           quickly became apparent: The Stadtsparkasse Wuppertal by bkp (from p. 68) doesn’t want to look like a bank but
           references the local suspension railway with its green ribbed structure, aiming to entice customers to physically visit
           the bank. At Sparkasse Weil am Rhein by LRO (from p. 72), the stringent structure is broken up by a jaunty green
           carpet, and the PSD Bank in Friedenau by Ester Bruzkus Architekten (from p. 76) exudes a veritable living room
           atmosphere. What happened? The trend to make banks look welcoming and customer-friendly has been evident in
           recent years, but the cheerful colourfulness is new. It also characterises the selected insurances (from p. 80) and law
           firms (from p. 106 and image at the top), which, with an optimistic colour scheme, atmospherically reduce threshold
           fears and provide their staff with an attractive working environment. The design of city halls and community centres
           (from p. 86) is less colourful; here, an appreciative, identity-building material canon of solid stone or concrete, bright
           surfaces and warm wood seems to prevail. Their common characteristic: The spaces benefit the users! And that’s
           definitely relevant at the moment! The year 2023, too, has presented us with challenges, and our resilience will con-
           tinue to be put to the test: climate change and armed conflicts, as well as the resulting environmental and economic
           problems, have intensified and solutions are not in sight. Spending time in rooms that convey cheerful optimism is
           therefore soothing. Intelligent interior design can achieve this, as was agreed upon at the Federal General Assembly
           of the bdia (p. 12), during which a new board was elected. The new bdia president is Prof. Carsten Wiewiorra, who
           is assisted by treasurer and vice-president Johann Haidn, as well as vice-presidents Natascha Ninic and Gabriela          Foto: Petra Stephan
           Hauser. We thank you for your loyalty and wish you a Merry Christmas and the very best for the coming year!
                                                                                             Johann Haidn, Natascha Ninic, Gabriela Hauser und Carsten Wiewiorra

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