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Wir fördern den Nachwuchs: Der vom bdia bund deutscher in-
nenarchitekten initiierte Preis bdia ausgezeichnet! stellt regel-
mäßig herausragende Abschlussarbeiten aus den Fachbereichen
Innenarchitektur vor. In diesem Heft: vier ausgezeichnete Arbei-
ten des Sommersemesters 2017 von der Akademie der Bildenden
Künste in München (1 und 2) sowie der Hochschule Rosenheim
(3 und 4). Mehr unter www.bdia.de.
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1 / Lisa Schmidhuber 2 / Aaron Jungblut-Klemm 3 / Kristina Jenkel 4 / Janina Schuldt
Pavillon der Stille (Bachelor) Tiere in der Architektur Weiherhäuser: Kreativräume Phänomenologie dunkler
(Master) in der Natur (Bachelor) Räume (Master)
Die Gestaltung religiöser Ziel der Arbeit ist, anhand Neue Arbeitswelten erfordern Oftmals haben Finsternis,
Räume in Kliniken ist veral- einer Anlage für afrikanische neue Räume, die eine flexible aber auch Übergangserschei-
tet. Es fehlt an Privatsphäre Primaten eine Abfolge neuer Arbeitsweise zulassen. nungen wie Nebel, Dämme-
und Rückzugsmöglichkeiten Raumtypologien für eine Die Weiherhäuser mit den rung und Schatten einen
für die Patienten, Angehöri- sinnliche zoologische Archi- drei verschiedenen Häuser- geheimnisvollen Charakter
gen und für das Personal. Der tektur zu entwerfen, die dem typen Kreativhaus, Arbeits-, und sprechen unsere Empfin-
Pavillon der Stille bildet einen Menschen mehr Respekt und und Schlafhaus, bieten ideale den in besonderer Weise an.
Gegenpol zur Atmosphäre Wertschätzung gegenüber Voraussetzungen für „Design Dem Entwurf liegt der Ge-
des Krankenhauses, indem er Tieren vermittelt. Benötigt Thinking Workshops“. Die danke des klassischen Raum-
räumlich abgetrennt im Kli- wird ein gehaltvolles Raum- Häuser liegen an und auf in-Raumkonzepts zugrunde.
nikgarten steht, er verbirgt programm, das neue Per- dem Wasser eines Weihers in- In die Hülle des Stalls wird
sich im Schatten der Bäume spektiven ermöglicht, aber mitten von Natur. Sie sind eine monolithische Beton-
und bietet einen idealen dem Menschen auch seine durch eine natürliche Land- skulptur integriert. Durch das
Rückzugsort. Der Innenraum Grenzen aufzeigt. Die zunge in einen Arbeits- und spärlich einfallende Tages-
ist durch seine textile Mate- Schwel le zwischen Mensch einen Wohnbereich geteilt. licht werden die sonst nur er-
rialität bestimmt. Durch un- und Tier wird dabei räumlich Flexible Module sorgen für die gänzend wirkenden Sinne
terschiedlich platzierte ausgedehnt, und es findet passenden Räume für die angesprochen.
Öffnungen in der Raumhülle eine schrittweise Annähe- kreativen Prozesse.
wird die abstrakt abgebildete rung an den Lebensraum der
Natur zum Zentrum der Kon- Affen statt. Alle räumlichen
templation. Abläufe basieren auf einer
umfangreichen Recherche.
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