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GESUNDHEIT UND WELLNESS • HEALTH AND SPA
HOSPITAL NOVA
IN JYVÄSKYLÄ
Entwurf • Design JKMM, FI-Helsinki
Sowohl JKMM Architects als auch die Auftraggeber vom Central Fin-
land Health Care District interessierten sich für die Frage, wie sich
Krankenhäuser besser in gut lesbaren Gebäuden organisieren lassen.
Wie kritische und alltägliche Funktionen effizient voneinander ge-
trennt und verschiedene medizinische Fachkräfte zusammengebracht
werden können. Die Antwort fanden sie im „Hospital Nova“ in Jyväs-
kylä, das von innen heraus konzeptioniert wurde und dabei einem
wesentlichen Leitprinzip folgt: Der Patient steht an erster Stelle!
Both JKMM Architects and the clients from Central Finland Health
Care District were interested in the questions of how hospitals can
be better organised by means of buildings that are easy to under-
stand; of how critical and everyday functions can be separated ef-
ficiently and how different medical professionals can be brought
together. They developed the answer with the “Hospital Nova” in
Jyväskylä, which was designed from the inside out, following one
essential guiding principle: The patient comes first!
von • by Janina Poesch, Stuttgart
L ange zeigte sich der finnische Krankenhaussektor uninspiriert: Seit den 1950er-Jahren
typologisch festgefahren und heruntergebrochen auf „Tower and Podium“ (womit ein
Maximum an Krankenhausbetten ermöglicht wird), trugen veraltete Krankenhauseinrich-
tungen sowie ein Mangel an neuen Gesundheitsversorgungsmodellen nicht wirklich zur
schnellen Heilung bei. Höchste Zeit also, um das „System Krankenhaus“ komplett zu
überdenken und an neuen Modellen zu forschen. Dieser Mammutaufgabe widmete sich
Teemu Kurkela, Gründungspartner von JKMM Architects und Professor an der Aalto-Uni-
versität Helsinki: 2010 initiierte er ein Forschungsprojekt zur Entwicklung theoretischer
Modelle für zukünftige Krankenhäuser und stellte das „Hospital Nova“ in Jyväskylä ins
Zentrum seiner Untersuchungen. 2012 flossen die Ergebnisse dieser Studie in die Konzep-
tion des realen Projekts ein, dessen Bauarbeiten 2016 schließlich begannen und Ende
2020 fertiggestellt wurden. Dabei wurden im Rahmen des Entwurfsprozesses und seiner
Umsetzung mehr als 350 Vertreter des Gesundheitspersonals konsultiert sowie eine
Gruppe führender finnischer Ärzte involviert, um nun mit einem zukunftsfähigen Kran-
kenhaus mit neuem, innovativem Konzept und Betriebssystem aufwarten zu können. s
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