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EDITORIAL












                                                Liebe Leserinnen, liebe Leser,

                                                im Süden Deutschlands dominieren gerade Dirndl und Lederhose das Bild der Großstädte:
                                                Es ist Oktoberfest-Zeit! Mich lassen ja sowohl die Münchner Wiesn als auch der Cannstatter
                                                Wasen kalt. Bier, Festzeltmusik und enthusiastisch grölende Zeitgenossen sind mir ebenso
                                                suspekt wie das Äußere und Innere der Buden, Stände und Festzelte. Für alle, denen es
                                                ähnlich geht, besteht Anlass zur Hoffnung – zumindest, was die Optik anbetrifft. Die Gestal-
                                                tung von Festzelten könnte zukünftig zur innen/-architektonischen Bauaufgabe werden. Das
                                                zumindest verspricht der Vorstoß eines Stuttgarter Festzeltwirtes (siehe Bild links und ab
                                                S. 10). Wir werden diese positive Entwicklung im Auge behalten. Völlig unbeeindruckt vom
                                                Oktoberfest-Fieber haben wir uns dem aktuellen Heftthema Büro und Verwaltung gewid-
                                                met und kleine, mittlere und richtig große Büroprojekte – von 335 bis 29.000 Quadratmeter
                                                – ausgewählt, die mit herausragender Gestaltung, innovativen Konzepten und bewusstem
                                                Materialeinsatz punkten. Allen wohnt die Idee inne, mit inspirierender Innenarchitektur den
                                                Menschen, die dort arbeiten, einen attraktiven Treffpunkt für Kommunikation und konzen-
                                                trierte Arbeit zugleich zu bieten. Denn dass das Angebot an Büroflächen wohldurchdacht
                                                und effizient geplant sein muss, ist spätestens in der Post-Corona-Zeit kein Geheimnis mehr.
      Foto: Ralf Biehl                          Welche Veränderungen in den aktuellen Arbeitswelten stattfinden müssen, haben die Mit-

                                                arbeiterinnen des Münchner Innenarchitekturbüros Die Planstelle im Beitrag „Hello again!“
                                                (ab S. 134) eruiert. Eine Arbeitsplatzlösung kann auch eine kleine, intelligent gemachte sein:
       Mit besten Grüßen                        An der Hochschule Coburg hat sich Ramona Böhm mit ihrer Masterarbeit dem Entwurf eines
       Petra Stephan, Dipl.-Ing.                flexiblen Arbeitsplatzes namens Chamäleon gewidmet (ab S. 44). Bürogebäude aus Holz sind
       Chefredakteurin • Chief Editor           noch selten, aber zukunftsfähig. Über deren nachhaltige und soziale Aspekte berichten Part-
       Architektin • Architect                  ner und Partner Architekten aus Berlin (ab S. 142). Und dass das Arbeiten im Zug keine neue
                                                Erfindung der Deutschen Bahn ist, sondern bereits bei Politik- und Literaturprominenz geüb-
                                                te Praxis war, durfte unser Kolumnist Benjamin Reding (ab S. 58) am eigenen Leib erfahren
                                                und teilt diese köstliche Erinnerung mit uns. Wie jedes Jahr heißen wir zum Studienbeginn
                                                die Erstsemester der Studiengänge Innenarchitektur und Architektur mit einem kostenlosen
                                                AIT-Jahresabonnement willkommen. Senden Sie uns Namen und Adresse sowie die Imma-
                                                trikulationsbescheinigung zu – wir freuen uns über den frischen Wind in eigenen Reihen!




       Dear Readers,


       In southern Germany, dirndls and lederhosen currently dominate the cityscapes: it’s Oktoberfest time! Perso-
       nally, I’m not too enthusiastic about either the Munich or Stuttgart Beer Festivals. Beer, marquee music and
       enthusiastically singing contemporaries are just as suspect to me as the exterior and interior of the stalls and
       beer tents. However, there is reason for hope – the design of marquees could become an (interior) architec-
       tural task in the future. At least, that’s the promise of a Stuttgart beer tent keeper (image on the left; from p.
       10). We’ll keep an eye on this positive development. Unaffected by the Oktoberfest fever, we have dedicated
       ourselves to the current theme of offices and administration, selecting office projects  ranging from 335 to
       29,000 square metres that impress with their outstanding design, innovative concepts and conscious use of
       materials. They all share the idea of using inspiring interior design to provide an attractive meeting place for
       communication and focused work. It’s no longer a secret, at least since post-Corona, that office spaces need
       to be well and efficiently planned. The changes that need to take place in today’s working environments are
       explored by the Munich-based interior design firm Die Planstelle in the article “Hello again!” (from p. 134). A
       workplace solution can also be a small, clever one: at the University of Coburg, Ramona Böhm focused her
       master’s thesis on the design of a flexible workspace called Chameleon (from p. 44). Office buildings built of
       wood are still rare but future-proof. Partner and Partner Architekten from Berlin report on their sustainable and
       social aspects (from p. 142). Our columnist Benjamin Reding experienced firsthand that working on the train is
       not a new invention of Deutsche Bahn but was already a common practice among political and literary cele-
       brities. From page 58, he shares this delightful memory. As every year, we welcome the first-year students of
       interior design and architecture programmes with a free AIT annual subscription. Send us your name, address
       and enrolment certificate – we look forward to fresh impetus in our ranks!     Kira Kawohl traf Designer Alfredo Häberli in Hamburg bei Andreu World.


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