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SERIEN STUDENTENARBEIT •  STUDENT WORK



                                                                             eingeladenen Gastkünstlern und -wissenschaftlern, die im Haus an eigenen For-
                                                          Labor
                                                                             schungsprojekten arbeiten. Darüber hinaus sind mehrere öffentliche Arbeitsplätze
                                                                             nutzbar. Auf diese Weise entstehen verschiedene Arbeitssituationen für die Bearbei-
                                                                  Eingang
                                                                  Leitung    tung unterschiedlicher Projekte. Im öffentlichen Bereich kann jeder Interessierte an
                                                                  Büro
                                                                  Leitung    seinen Ideen zu elektronischer Musik arbeiten. Entweder am eigenen Laptop oder
                                                                             an den Computerstationen im hinteren Bereich. Gearbeitet  wird auf scheinbar
                                                                             schwebenden, von Metallstangen getragenen Plattformen – den Cloudbüros. Die Me-
                                                                             tallstangen sollen dabei die elektronischen Leitungen symbolisieren. Die Büros der
                                                                             Residents sind nur während Führungen zugänglich und ansonsten für die Öffentlich-
                                                                             keit geschlossen. Der Klubraum – als Schnittstelle zwischen Labor und Bar – ist sehr
                                                                             flexibel gestaltet, damit er möglichst vielen Formaten Platz bietet. Er kann tagsüber
                              Eingang
                              Material
                                                          Warenaufzug        für Projekte und Experimente und nachts für Events verwendet werden und ist gratis
                                                                             reservier- und nutzbar. Gerade junge Musiker sollen hier die Möglichkeit haben,
                                                                             erste Erfahrungen mit selbst organisierten Partys und Events zu sammeln. Auf dem
                                                                             Boden des Klubraums befindet sich als Highlight ein interaktiver Dancefloor – der
                                                                             Sonic Dancefloor. Er macht den Raum zum elektronischen Instrument und lädt zum
                                                                             Experimentieren ein. Die verschiedenen Flächen des Bodenmusters können über
                                                                             ein Computerprogramm mit Sounds belegt werden. Der Nutzer wird auf der Fläche
                     Haupteingang
                                                               Eingang
                                                               Residents
                                                                             von oben, via Video getrackt und löst so die verschiedenen Sounds der Bereiche
                                                                             aus, über die er sich bewegt. Auf diese Weise entsteht eine ganz eigene Musik durch
                         Bar / Cafe        Club
                                                                             die individuellen Bewegungen im Raum.
               Grundriss • Ground floor plan                                 Ein Raum für die Vernetzung von Subkulturen

                                                                             Schlussendlich war es sehr interessant, an einem zeitgenössischen und thematisch
                                                                             vielfältigen Projekt zu arbeiten. Infolge des Projektes lernte ich viel Neues über die
               Die Computerstationen im öffentlichen Bereich • The computer workstations in the public area   Geschichte der Klubkultur und die Entstehung und Hintergründe der elektronischen
                                                                             Musik. Ob es tatsächlich möglich ist, Räume für Subkulturen zu gestalten oder ob
                                                                             ebendiese ihre Räume nicht eher selbst gestalten, bleibt für mich jedoch offen.
                                                                             Meine Idee von ZEEM ist, dass ein Möglichkeitsraum aufspannt wird, in dem Klub-
                                                                             kultur entstehen kann und sowohl Anfänger als auch Nachwuchskünstler einen
                                                                             Platz finden. Es soll ein Ort entstehen, an dem man sich über Projekte austauschen
                                                                             und zusammen an ihnen arbeiten kann; an welchem man auch Neues ausprobieren
                                                                             kann und es nicht nur um kommerziellen Erfolg geht; einen Ort, der eine Brücke
                                                                             zwischen den Künstlern und ihrem Publikum bildet und letzteres zugleich auch hin-
                                                                             ter die Kulissen blicken lässt. Ich denke, auf diese Weise kann ein Ort entstehen, der
                                                                             allgemein zugänglich ist, vielfältige Möglichkeiten für Bespielungen bietet und so
                                                                             eine Grundlage schafft, dass (Klub-)Kultur entstehen kann.



                                                                             T  he basis for the task is the Burkhardt-Jundt AG building on the Dreispitz Area
                                                                                in Basel. The three-storey building with an adjoining warehouse dating from
                                                                             the 1950s is located on an area that is subject to constant change. Currently, cul-
                                                                             ture, business, and housing come together here. The aim of my project is to create
                                                                             a centre for experimental electronic music (Zentrum für experimentelle elektroni-
               Die Arbeitsplätze der Residents • The workplaces of the residents   sche Musik - ZEEM for short), which aims to facilitate the exchange between indi-
                                                                             vidual artists as well as between the various users of the district. This is intended
                                                                             to create a place of communication that also involves the citizens of Basel by ha-
                                                                             ving an effect beyond the boundaries of the neighbourhood. Starting from different
                                                                             needs, which coincide on the Dreispitz Area, a concept was developed with four
                                                                             different uses, all of which should mutually enrich each other: the laboratory, the
                                                                             data centre, the club and event room, and the bar or café. In the future, this will
                                                                             be a place to produce, store, play, and discuss sound. The aim is to achieve a high
                                                                             level of interaction. The sound produced in the laboratory can be played directly
                                                                             afterwards in the flexible clubroom as an installation or as a party. Events and
                                                                             concerts can be recorded and stored on the in-house server of the data centre.
                                                                             Thus, they will also be available to visitors and artists at a later date as inspiration
                                                                             or as an archive. In addition, the bar, which functions as a café during the day, is
                                                                             a meeting place to exchange ideas for the users of the house and the Dreispitz
                                                                             Area. In this way, the forecourt of the HKG is additionally relieved of noise. Follo-
                                                                             wing my theme, my design concept is based on the increasingly computer-based
                                                                             electronic music that is the focus here. In this case, the traditionally necessary de-
                                                                             vices are replaced by the computer with various programmes. Therefore, the co-


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