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EDITORIAL












                                                     Liebe Leserinnen, liebe Leser,


                                                     was vor einem Jahr noch nach einer kurzfristigen Notlösung aussah, hat sich in den zurück-
                                                     liegenden Monaten zum festen Bestandteil unserer Arbeitswelt etabliert: das Homeoffice.
                                                     Viele Büromitarbeiter haben sich inzwischen daran gewöhnt, von zu Hause oder jedem x-
                                                     beliebigen Fleck der Erde aus zu arbeiten – wenn es die räumliche und technische Infrastruk-
                                                     tur erlaubt. Das sogenannte Remote Working avancierte inzwischen von der Notlösung zur
                                                     neuen Form der Zusammenarbeit und wirft die Frage auf, wie die Zukunft des klassischen
                                                     Büros nach Corona aussehen wird. Das, was Umfragen zufolge der Heimarbeiter am meisten
                                                     vermisst, sind die physischen Begegnungen, die Kommunikation mit Kollegen, der schnelle,
                                                     spontane Austausch in der Teeküche, die neuesten Infos vom Flurfunk. Wenn komplexe Auf-
                                                     gaben in einer kreativen Gemeinschaft gelöst werden sollen, bedarf es auch in Zukunft Bü-
                                                     roflächen, die sich den neuen Erfordernissen anpassen beziehungsweise diese ergänzen
                                                     müssen. Agilität lautet das Zauberwort! Das neue Arbeitsmodell der Zukunft basiert auf
                                                     Wechselarbeitsplätzen für unterschiedliche Mitarbeiter, Kollaborationsflächen als Treffpunkte
                                                     und Rückzugsorten für konzentriertes Arbeiten. Wohnliche, individuelle und attraktive Aus-
                                                     stattungen fördern das Wohlbefinden der Mitarbeiter, das Zugehörigkeitsgefühl und die Bin-
                                                     dung an das Unternehmen. Für unsere vorliegende Büro-Ausgabe haben wir nach überzeu-
                                                     genden Beispielen gesucht und sind fündig geworden: Aufregend andere Co-Working-Spaces
            Foto: Dr. Uwe Bresan                     München, Darmstadt und Berlin dürfen Ihnen als Inspirationsquelle dienen, und unsere aus-
                                                     in Berlin, Barcelona und Minnesota und identitätsstiftende Firmensitze in Schlins, Madrid,

                                                     gewählten Produkte für den Einsatz in Büroflächen (ab S. 42) und die Optimierung der Bü-
                                                     roraum-Akustik (ab S. 52) sollen Sie bei der Ausstattung unterstützen. Hochinteressant finden
            Mit besten Grüßen                        wir es, hinter die Kulissen der planenden Büros zu blicken. Was kommt dabei heraus, wenn
            Petra Stephan, Dipl.-Ing.                Innen-/Architekten ihre eigenen Büroräume planen? Wir zeigen ab Seite 86 fünf neu gestal-
            Chefredakteurin • Chief Editor           tete Innen-/Architekturbüros: von Coordination Berlin, schleicher.ragaller (Bild oben), Ber-
            Architektin • Architect                  nardo Bader, Georg Bechter (Bild unten) und cyrus moser. Eiermann-Schreibtische, Bisley-
                                                     Container und verzinkte Industrieregale waren vorgestern! Die Fotostrecke „Restlicht“ von
                                                     HGEsch über die Osram-Hauptverwaltung in München von Walter Henn (ab S. 116) zeigt die
                                                     Vergänglichkeit von Büroriesen – schaurig-schön! So vielfältig kann das Thema Büro sein.




            Dear Readers,

            What seemed to be a short-term emergency solution has become a permanent institution in our wor-
            king world over the past few months: the home office. So-called remote working has advanced from a
            stopgap solution to a new form of collaboration and raises the question of what the future of the classic
            office will look like after corona. According to surveys, home workers mainly miss physical encounters,
            communication with colleagues, quick, spontaneous exchanges in the tea kitchen. If complex tasks are
            to be solved in a creative community, office space will still be needed in the future, but will have to
            adapt to or complement the new requirements. Agility is the magic word! The new working model of
            the future is based on places of retreat for focused work. Cosy, individual and attractive furnishings
            promote the well-being of employees, their sense of belonging and their loyalty to the company. For
            our office issue at hand, we looked for and found convincing examples: excitingly different co-working
            spaces in Berlin, Barcelona and Minnesota and identity-creating company headquarters in Schlins, Ma-
            drid, Munich, Darmstadt and Berlin may serve as inspiration for you. The selected products for offices
            areas (from p. 42) and the optimisation of office acoustics (from p. 52) are intended to support you with
            the furnishing. We find it very interesting to look behind the scenes of planning offices. What is the out-
            come when interior designers or architects plan their own premises? Starting on page 86, we feature
            five recently designed interior/architectural offices: those of Coordination Berlin, schleicher.ragaller (pic-
            ture above), Bernardo Bader, Georg Bechter (picture right) and cyrus moser. Eiermann desks, Bisley  Foto: Dr. Uwe Bresan
            containers and galvanised industrial shelving are ancient history! The photo series "Restlicht" by
            HGEsch on the Osram Headquarters in Munich by Walter Henn (from p. 116) shows the transience of
            office giants — eerily beautiful! This is how diverse the office can be.   Architekt und Leuchtendesigner Georg Bechter, Hittisau (S. 96)

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