Bürogebäude in Dresden von TSSB

Behr’schen Villa 01

Der Zustand der Behr’schen Villa in Dresden aus dem Jahr 1827 war ein desolater. Bereits seit 30 Jahren stand das Gebäude, das nunmehr eine Ruine war, leer. Wasser- und Brandschäden sowie Hausschwamm hatten dem denkmalgeschützten Bestand zugesetzt. Eingestürzte Holzbalkendecken und Wände, verschüttete Zugänge, ein nicht tragfähiger Baugrund – die Liste der Mängel war endlos. Es gehörte also eine gehörige Portion Mut, viel Vorstellungskraft und vermutlich auch ein wenig Leichtsinn zu dem Vorhaben, aus der Ruine ein attraktives Bürohaus für die eigenen Mitarbeitenden zu machen. Neben den massiven baulichen Mängeln, die es zu beseitigen galt, wurden die fehlende Symmetrie und eine geringe Nutzungsfläche zur Herausforderung. Da das Haupthaus 1850 einen einseitigen Anbau erhalten hatte, konnte in enger Abstimmung mit dem Denkmalamt ein spiegelgleicher Anbau die Symmetrie wieder herstellen. Im Inneren bewies das Team von TSSB viel Liebe zum Detail. In Vergessenheit geratene Deckenmalereien wurden aufgearbeitet, und wertige Bestandsmaterialien wie Sandstein, Ziegelstein und Schiefer konnten erhalten bleiben. Die neuen tragenden Bauteile – Wände und Decken – wurden in Sichtbeton ausgeführt. Sie markieren kontrastreich die notwendigen Eingriffe und nehmen den Stuck der Bestandsdecken als Negativform wieder auf. Mit viel Feingefühl hauchten TSSB dem längst in Vergessenheit geratenen Gebäude wieder Leben ein.

 

Entwurf: TSSB architekten.ingenieure, Dresden, www.tssb.de
Bauherr: TSSB architekten.ingenieure, Dresden
Standort:
Wigardstraße 21, Dresden
Fertigstellung:
2020
Fotos:
Baldauf & Baldauf, Dresden

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