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Interior Scholarship 2017 – Das AIT-Stipendium der STO-Stiftung

Interior Scholarship 2017 – Das AIT Stipendium der STO-Stiftung

Interview mit den Stipendiaten
Michael, Christopher, Annika und Mona

Mit dem Stipendium der AIT und der Sto-Stiftung werden Innenarchitektur-studenten für ihre Ideen und kreativen Denkweisen ausgezeichnet.

Das mit insgesamt 24.000 Euro dotierte Interior Scholarship erhalten im Studienjahr 2016/2017 Michael Fehringer (New Design University, St. Pölten), Christopher Hansen (KHIO Kunst Hogscolen, Oslo), Annika Rauter (Akademie der Bildenden Künste, München) und Mona Schaffer (Burg Giebichenstein Kunsthochschule, Halle).

Uwe Koos, Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Sto-Stiftung, sprach mit den Vieren bei ihrer Ausstellung im Kölner AIT-ArchitekturSalon.

Annika, was begeistert dich an deinem Studium besonders? Was hast du dir durch das Interior Scholarship ermöglicht und wie geht es für dich weiter?

Annika: Obwohl sie es nicht getan hat, wollte meine Mutter immer Architektur studieren und hat mir ihr großes Interesse dafür schon in Kindertagen vermittelt.

Das Studium der Innenarchitektur an der Akademie der Bildenden Künste in München ist breit gefächert. Es gibt dort kleine Klassen, aber dennoch oder gerade deswegen viel Freiheit. Das Studium ist sehr vielseitig. Jeder kann sich in die Richtung weiterbilden, die ihm am meisten liegt und so seinen eigenen Weg finden.

Auf das Stipendium der Sto-Stiftung wurden wir über verschiedene Kanäle der Akademie aufmerksam gemacht. Ich habe es insbesondere für architektonische Exkursionen nach Norwegen und Kuba genutzt. Reisen kann man sich neben dem Studium kaum leisten. Für mich allerdings ist es der beste Weg, um sich Inspiration für seine Arbeit zu holen. Deshalb würde ich das Stipendium allen empfehlen, die sich eine Zeit lang ausschließlich auf das Studium und neue Erfahrungen konzentrieren möchten.

Nach meinem Bachelorabschluss möchte ich noch ein Masterstudium absolvieren und anschließend ganz klassisch als Architektin arbeiten und erst mal Berufserfahrung sammeln, um irgendwann sehr gerne auch selbständig zu arbeiten. Ich weiß, was mich erwartet, denn ich habe bereits in den Arbeitsalltag einiger Büros schauen dürfen, sodass mich die Realität am Ende nicht enttäuschen kann.

 

Christopher, wie gestaltet sich dein Studium in Oslo und was planst du nach deinem Master?

Christopher: Das Studium an der Oslo Academy of the Arts ist sehr interdisziplinär angelegt. Es bewegt sich zwischen Grafik, Kunst, Fotografie, Innenarchitektur, Architektur und Landschaft. Momentan verändert es sich in Richtung „object and space“. Es stellt die perfekte Schnittstelle zwischen Kunst und Bedeutung dar.

Das Befassen mit dem Raum lässt mich Dinge erfahren, erkunden und erleben. Es ist wunderbar, denn Architektur geht uns alle an und berührt jeden.

Die Lebenshaltungskosten in Oslo sind jedoch so hoch, dass man neben seinem Studium arbeiten muss. Andere Studierende meines Semesters müssen sich der Schwierigkeit stellen, zwischen den wirtschaftlichen Verpflichtungen und der Intensität, mit der sie das Studium bestreiten können, zu jonglieren.

Das Interior Scholarship nimmt mir diesen Druck und ich erhalte Freiräume, die mir die Möglichkeit geben, tiefer in Themen einzutauchen und Dinge auszuprobieren. Außerdem kann ich mich auf meine Masterarbeit fokussieren, nach der ich mich gerne wissenschaftlich engagieren und einen PHD machen möchte. Auch ein Master in Landschaftsarchitektur interessiert mich.

Später würde ich am liebsten nach Japan gehen und für junya.ishigami+associates arbeiten. Langfristig hätte ich gerne ein eigenes Büro, aber eher wie ein „HUB“ mit einem Team von Leuten, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen.

 

Michael, was hat dich zu deinem Innenarchitekturstudium an einer privaten Universität geführt und wie sehen deine weiteren Pläne aus?

Michael: Während meiner Lehrzeit an der Höheren Technischen Lehranstalt habe ich aufgrund der Spezialisierung auf die Holztechnik parallel meine Gesellenprüfung abgelegt. Meine Eltern haben eine kleine Tischlerei, sodass ich schon mit dem Handwerk und dem Werkstoff Holz aufgewachsen bin. Mich hat aber immer eher die zeichnende und planende Tätigkeit interessiert.

Die News Design University in St. Pölten ist die einzige Universität in Österreich, die das Fach Innenarchitektur anbietet. Nicht zuletzt deshalb ist es für mich sehr wichtig, an dieser Privatuniversität studieren zu können.

Dies allerdings bringt hohe Kosten mit sich und durch den privaten Status der Hochschule kann ich zudem kaum Zuschüsse beantragen. Das Stipendium entlastet mich sehr und ermöglicht es mir, mich voll auf mein Studium zu konzentrieren sowie den Fokus intensiv auf meine Projekte zu setzen.

Ich glaube, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe. Der Bereich ist so vielseitig, dass mir nach meinem Abschluss zahlreiche Möglichkeiten offen stehen. Auf jeden Fall möchte ich einen Master machen und in der Innenarchitektur bleiben. Ich würde nach meinem Studium gerne als Innenarchitekt bei Peter Zumthor oder Chris Precht (Penda) arbeiten.

 

Mona, was bedeutet das Innenarchitekturstudium für dich und welche Erfahrungen hast du während deines Auslandsaufenthalts ins Kuba machen können? Wie sehen deine Pläne nach deiner Rückkehr aus?

Mona: Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle ist für mich nicht nur Studienort, sondern auch mein zweites Zuhause. Kleine Gruppen ermöglichen ein intensiveres Arbeiten. Zudem ist die Verknüpfung der Innenarchitektur mit einer Vielzahl von künstlerischen Grundlagen etwas Besonderes. Wir können allerhand Workshops und weiterführende Kurse wahrnehmen, die uns nicht nur zu einem Innenarchitekten, sondern zu einem umfassenden Gestalter, mit eigener Handschrift,eigenen Visionen und eigenen Ideen ausbilden. Für mich ist das eine große Bereicherung und nicht selbstverständlich.

Das Interior Scholarship hat mir meine beiden Auslandssemester in Kuba ermöglicht. Dort beschäftige ich mich mit dem Thema „Raum“ in all seinen Facetten. Ich war auf der Suche nach Methoden und Ansätzen, um meine Vision vom Schaffen emotionaler Raumatmosphären zu verwirklichen. Meine umfassende Ausbildung der letzten Jahre hilft mir dabei, freie Gedanken und Ideen, die nicht zuletzt durch dieses wunderliche Land, seine Leute und deren Geschichten entstehen, in konkrete Konzepte umzusetzen und diese wiederum mit Materialien und Konstruktionen begründen zu können.

Ich habe gelernt, dass ich mich später in sehr vielen gestalterischen Berufen ausleben kann und mir ziemlich viele Tore offen stehen, die ich mir zum Teil selbst geschaffen habe. Außerdem kann ich meine Arbeit selbst definieren, was ich sehr wichtig finde.

Nach meiner Rückkehr aus Kuba werde ich meinen Bacherlorabschluss machen und anschließend ein längeres Praktikum in einem Architekturbüro absolvieren. Später sehe ich mich in kleineren Arbeitsstrukturen, könnte mir aber auch sehr gut vorstellen selbstständig zu arbeiten und einen Teil meiner Zeit der Innenarchitektur zu widmen, den andern Teil frei künstlerisch zu arbeiten. Auf jeden Fall aber möchte ich immer wieder die Möglichkeit zu längeren Auslandsaufenthalten haben, da man dadurch seinen Horizont erweitern und mehr lernt und findet, als man es oft in seinen gewohnten Strukturen vermag.

 

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